VC- und Private-Equity-Geschäftsklima knicken ein

Das von KFW Research in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) und dem Deutsche Börse Venture Network vierteljährlich herausgegebene Barometer zeigt im Mai nach unten. Die Stimmung zum Geschäftsklima sei durch Krieg und Inflationsangst "regelrecht eingebrochen".

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Die quartalsweise erscheinenden Umfrageergebnisse unter den Mitgliedern von Verbänden der VC- und Private-Equity-Kapitalgesellschaften lesen sich im Mai fast wortgleich. Während das VC-Geschäftklima "einknickt", rutscht das Private-Equity-Geschäftsklima sogar ins Minus. „Das VC-Geschäftsklima ist im ersten Quartal 2022 regelrecht eingebrochen. Das hat sicher mit den hohen Inflationsraten und der verschärften Zinswende der internationalen Notenbanken zu tun. Hinzu kommen die geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten durch den eskalierten Krieg in der Ukraine“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. Sie weist jedoch darauf hin, dass sich dieser "Schock über die Ereignisse" bisher nicht akut in einem Rückgang der Investitionstätigkeit niederschlage. So wurden in den ersten drei Monaten bereits über 3 Mrd. Euro Venture Capital in deutsche Start-ups investiert, was einem Plus zum gleichen Vorjahresquartal entspräche. "Es ist zu erwarten, dass die Investitionstätigkeit auf dem VC-Markt stabil bleibt, auch weil die Investoren noch auf viel Kapital sitzen. Dazu kommt, dass die Kriegsauswirkungen auf die Energieversorgung das Interesse an Clean- und Climate-Tech-Start-ups sogar verstärken könnten.“ Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BVK, ergänzt: „Die Stimmung in der Wirtschaft und auf dem Kapitalmarkt ist geprägt vom Krieg in der Ukraine sowie einer hohen Inflationsrate und der eingeläuteten Zinswende. Dem kann sich auch der deutsche Venture-Capital-Markt nicht entziehen.“

Die Gefühlslage bei den Private-Equity-Investoren scheint noch stärker eingetrübt zu sein. Das Konjunkturklima kühle sich nach deren Einschätzung drastisch ab – sogar noch deutlich stärker als beim Corona-Schock. Diese schlechteren Konjunkturaussichten könnten einerseits zu einer gestiegenen Nachfrage nach Private Equity durch Mittelständler führen (vor allem wenn der Kreditzugang aufgrund der Zinswende schwieriger wird), andererseits die Nachfrage aus Investorensicht auch "abqualifizieren", wie die Verfasser des Barometers diesen Finanzierungsdruck alleine aufgrund sich verschlechternder Zinsrahmenbedingungen nennen. Deren Investitionsbereitschaft sei angesichts dieser Gemengelage alleine in den letzten Monaten offenbar deutlich zurückgegangen, was durch ein entsprechendes starkes Sinken des Indikators deutlich werde.

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